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Wenn eine Stadt gemeinsam funkelt
Einmal im Jahr leuchtet Detmold heller als sonst: Bei „Detmold funkelt“ verwandelt sich die Stadt in ein Lichtermeer aus Begegnung, Musik und gemeinschaftlichem Erleben. Passend dazu diskutierte Moderator Tom Fluegge in einer neuen Folge von „mein detmold – der Stadtpodcast“ mit vier Gästen, die die Stadt aus unterschiedlichen Blickwinkeln prägen – über nichts weniger als die Frage: Was hält eine Stadtgesellschaft wirklich zusammen?
Zu Gast im Fürstlichen Residenzschloss waren Frank Hilker, Bürgermeister der Stadt Detmold, Christian Schmidt, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Die Händler, Kay Sandmann-Puzberg, Vorsitzender der Bürgerstiftung Detmold, und Lisa Bergann, Kuratorin des Residenzschlosses. Zwischen Kerzenschein, Spinnweben und der geheimnisvollen „Weißen Dame“ aus der Schlossführung entstand ein Gespräch, das zugleich nachdenklich und hoffnungsvoll war – und das zeigte: Zusammenhalt beginnt im Kleinen.
Zusammenhalt ist mehr als ein Wort
„Zusammenhalt heißt für mich ganz viel Gemeinwohl und weniger mein Wohl“, sagte Bürgermeister Frank Hilker. Er erinnerte an Momente, in denen Detmold genau das bewiesen habe – etwa beim Hochwasser oder bei inklusiven Sportprojekten. „Jeder trägt ein Stück Verantwortung für das große Ganze“, so Hilker.
Kay Sandmann-Puzberg beschrieb, wie Einsamkeit und Schnelllebigkeit neue Herausforderungen schaffen. „Gemeinschaft fällt nicht vom Himmel. Sie entsteht, wenn Menschen sich Zeit füreinander nehmen – und zwar bewusst.“ Manchmal beginne das schon mit einem einfachen „Guten Tag“ oder einem Lächeln im Alltag.
Kultur als Treffpunkt und Spiegel der Stadt
Lisa Bergann brachte eine kulturelle Perspektive ein: „Kultureinrichtungen sind die Dritten Orte unserer Stadt – Räume, in denen sich Menschen jeder Herkunft begegnen können.“ Das Schloss, so Bergann, sei nicht nur Denkmal, sondern auch Treffpunkt, Bühne und Ort des Dialogs.
Dass solche Orte wirken, war an diesem Abend spürbar: Geschichte und Gegenwart, Bürgerinnen und Bürger, Politik und Kunst – alles fand hier Platz.
Handel mit Herz
Auch Christian Schmidt sieht in der Innenstadt mehr als Schaufenster. „Wir verkaufen nicht nur Produkte, sondern begegnen Menschen. Viele unserer Kundinnen und Kunden kennen wir seit Jahren – das ist ein Stück Stadtleben.“
Für ihn ist der Handel Teil einer gemeinsamen Verantwortung: „Wenn Stadt, Kultur und Ehrenamt zusammenarbeiten, entsteht Atmosphäre. Dann wird die Innenstadt zum Wohnzimmer der Stadt.“
Ehrenamt – der leise Motor
Ohne Freiwillige, da waren sich alle einig, würde in Detmold vieles nicht funktionieren.
„Einfach anfangen“, riet Sandmann-Puzberg. „Wer helfen möchte, findet in Detmold immer eine Aufgabe.“
Über die Bürgerstiftung können Interessierte direkt Kontakt aufnehmen und ihr Engagement entdecken – ob im sozialen Bereich, in Schulen, Vereinen oder Kulturprojekten.
Hilker ergänzte: „Ehrenamt braucht auch gute Rahmenbedingungen. Die Stadt unterstützt durch Koordination, Beratung und Projekte, die den Einstieg erleichtern.“
Wenn viele etwas beitragen
Am Ende wurde deutlich: Zusammenhalt entsteht dort, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen – im Kleinen wie im Großen.
„Eine Stadt funktioniert, wenn viele sich für sie verantwortlich fühlen – jede und jeder auf seine Weise“, sagte Moderator Tom Fluegge zum Schluss.
Und während draußen die Lichter von „Detmold funkelt“ glitzerten, war klar: Es ist das Miteinander, das Detmold zum Strahlen bringt.