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„Miteinander statt Nebeneinander: Stephan Prinz zur Lippe über den Kitt unserer Gesellschaft“

by residenz-redaktion@2025 | Mai 14, 2025

Wie entsteht gesellschaftlicher Zusammenhalt – und warum kann eine Stadt wie Detmold dabei Vorbild sein? In „mein detmold – der Stadtpodcast“ spricht Moderator Tom Fluegge mit Stephan Prinz zur Lippe. Der Chef des Hauses Lippe verbindet persönliche Einsichten mit konkreten Handlungsvorschlägen. Ein Blick auf seine wichtigsten Gedanken.

Vertrauen lebt von Begegnungen

Gesellschaft geht nicht ohne Vertrauen – für Stephan Prinz zur Lippe ist das der Dreh‑ und Angelpunkt. Vertrauen entsteht dort, wo Menschen einander begegnen, Regeln akzeptieren und sich sicher sein können, dass diese Regeln für alle gelten. Gerade ländlich geprägte Städte wie Detmold hätten hier einen Startvorteil: Sie bieten überschaubare Strukturen und kurze Wege, in denen sich Menschen kennen und Verantwortung füreinander übernehmen.

Entscheidend sei, das vorhandene Potenzial nicht durch Misstrauen oder übertriebene Bürokratie zu verspielen. Ehrenamtliche bräuchten einfache Rahmenbedingungen, damit sie sich ohne Angst vor Haftungsfragen engagieren können.

Ebenso wichtig seien offene Kulturangebote: Theater‑ oder Opernpaten, die Neulinge an die Hand nehmen, senken Schwellenängste und weiten den Blick. Wer Kunst und Engagement gemeinsam erlebt, lernt, dass Unterschiedlichkeit bereichert statt trennt, so der Interviewgast.

Detmold als Labor für Zusammenhalt

Stephan Prinz zur Lippe schaut bewusst über Stadt‑ und Landesgrenzen: Austauschprogramme, Auslandssemester oder freiwillige Dienste zeigen jungen Menschen, wie sehr andere Länder mit Herausforderungen ringen – und wie wertvoll der eigene Rechts‑ und Sozialstaat ist. Dieser Perspektivenwechsel macht dankbarer und wehrhafter gegen Populismus, der Vertrauen systematisch untergräbt.

Doch selbst das beste gesellschaftliche Fundament bleibt brüchig, wenn schlechte Laune und „Schlechtreden“ zum Dauerzustand werden, so der Chef des Hauses Lippe.

Detmold könne hier Akzente setzen, indem es Erfolge sichtbar macht und Räume für konstruktiven Dialog schafft. Kultur, Ehrenamt und eine Stadtverwaltung, die Hürden abbaut, bilden zusammen eine Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger: Macht mit, mischt euch ein, gestaltet euer Detmold.

 

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